9. Ethikforum am 5. Dezember 2019

"Nachhaltigkeit: Zukunft denken - Heute handeln"

Beim neunten Ethikforum der Diakonie Stetten stand das Thema „Nachhaltigkeit“ im Mittelpunkt. Wolfgang Schuster, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart und Mitglied im Rat für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung referierte im Bürgerhaus Kernen über die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

„Als Mitglied einer Generation, die lange Zeit Frieden und Wohlstand erlebt hat spüre ich eine besondere Verantwortung für die nachfolgenden Generationen.“ So erklärte der Gastreferent Wolfgang Schuster seine Motivation für die Mitarbeit im Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung.  Der in den vergangenen Jahrzehnten aufgehäufte Schuldenberg und der ressourcenverbrauchende Lebensstil stellen seiner Auffassung nach eine hohe Hypothek für die Zukunft dar. Notwendig seien deshalb politische Rahmensetzungen für nachhaltige Entwicklung. Aber auch jeder Einzelne könne kleine Stellschrauben nutzen und sich die Frage stellen „Was kann ich anders machen?“. Eine Einrichtung wie die Diakonie Stetten könne auf Grundlage christlicher Werte wie „Nächstenliebe“ und „Bewahrung der Schöpfung“ wertvolle Beiträge zu den sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten der Nachhaltigkeit entwickeln.

Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Stetten, Pfarrer Rainer Hinzen berichtete, dass die Diakonie Stetten sich zum Ziel gesetzt hat, die Kriterien des deutschen Nachhaltigkeits-Kodexes zu erfüllen, die der Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung im Jahr 2011 beschlossen hat. Er erläuterte: „Die Kriterien des Kodexes haben uns überzeugt. Mit ihrer Hilfe können wir bewerten, wie nachhaltig wir schon unterwegs sind und wo es dringend wichtig wäre, weitere Ziele zu setzen.“ Im kommenden Jahr 2020 soll ein erster Nachhaltigkeits-Bericht erstellt werden.

Die von Schuster vorgestellten 17 Nachhaltigkeitsziele der UN dienten als Impuls für den weiteren Verlauf des Ethikforums, das von Mitgliedern des Ethikkomitees vorbereitet worden war. Mitarbeitende aus allen Geschäftsbereichen und Gäste diskutierten in Kleingruppen, wie sich die einzelnen Themenfelder in die tägliche diakonische Arbeit übersetzen lassen und wo sie Ansatzpunkte für Verbesserungen sehen. 

Dass in Sachen Nachhaltigkeit nicht bei Null begonnen werden muss verdeutlichte ein Filmbeitrag, in dem Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen zu Wort kamen. Sie nannten Ideen für die Zukunft und Beispiele, wo nachhaltiges Handeln in der Diakonie Stetten bereits heute erlebbar ist, wie etwa die Teilnahme von Menschen mit Behinderung an der jährlichen „Remsputzete“, die zentrale Hackschnitzel-Heizanlage in Stetten oder neue Wohngebäude in nachhaltiger Bauweise.

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