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Zum Tag des Ehrenamts: Bea Kizler engagiert sich im Alexander-Stift
Mundelsheim, 1. Dezember 2025 – Ehrenamt ist mehr als nur eine gute Tat: Wer sich freiwillig engagiert, erlebt nicht nur Freude daran, anderen zu helfen, sondern wächst auch an den Herausforderungen und entwickelt neue Fähigkeiten. Bea Kizler kommt einmal in der Woche ins Alexander-Stift Mundelsheim und singt dort mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, erzählt Geschichten oder bietet auf andere Weise Unterhaltung an. Mit ihrem Ehrenamt möchte sie den Seniorinnen und Senioren etwas Gutes tun, gleichzeitig spürt sie, dass sie durch ihr ehrenamtliches Engagement selbst Erfüllung findet.

Bea Kizler kommt regelmäßig ins Alexander-Stift und engagiert sich hier ehrenamtlich, indem sie den Bewohnerinnen und Bewohnern vorliest, mit ihnen singt oder andere Aktivitäten gestaltet.
An diesem Vormittag hat Bea Kizler eine Tasche dabei, in der sich, passend zur herbstlichen Jahreszeit, allerlei zusammengesammelte Dinge befinden. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Alexander-Stifts Mundelsheim haben sich im großen Gemeinschaftsraum zusammengefunden und warten darauf, was die Ehrenamtliche heute wohl vorbereitet hat. Sie dürfen ihre Hände in ein kleines Säckchen stecken und fühlen, was sich darin verbirgt. Eine Bewohnerin errät ein Schneckenhaus, ein anderer fühlt Linsen. „Ich überlege mir von Woche zu Woche, was ich als nächste Aktion anbieten könnte. Oft singe ich mit den Seniorinnen und Senioren und komme mit ihnen über die Liedtexte uns Gespräch“, erzählt Bea Kizler. Angefangen hat sie mit dem Ehrenamt, als ihr Vater nach einem Schlaganfall einen Betreuungsplatz im Alexander-Stift benötigte. „Ich besuche meinen Vater mehrmals in der Woche und komme immer gerne mit den Menschen ins Gespräch. Irgendwann hatte ich dann den Wunsch, auch für die anderen Bewohnerinnen und Bewohner regelmäßig eine Beschäftigung anzubieten“, erzählt die 59-Jährige, die im Servicebereich der ortsansässigen Abfallwirtschaft arbeitet.
Bea Kizler empfindet sich selbst als besonders heimatverbunden und könnte sich keinen besseren Lebensort als Mundelsheim vorstellen. „Mein Vater war früher Architekt. Er hat hier viele Häuser gebaut und ist mit vielen Menschen in Kontakt gekommen. Diese Verbundenheit zur Heimat spüre auch ich und ich nehme immer wieder gerne bei meinem Ehrenamt Bezug darauf“, erzählt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern. So spricht sie mit den Bewohnerinnen und Bewohnern über die Vergangenheit und greift oft schwäbische Lieder oder Geschichten auf. „Manche Bewohnerinnen und Bewohner sehnen sich nach ihrem Zuhause zurück und dann tut es ihnen gut, wenn ich mit ihnen über ihre Heimat spreche“, sagt sie und berichtet von einer Bewohnerin, die durch die gemeinsamen Gespräche über deren ehemaliges Zuhause in ihrem Dorf aus einem emotionalen Tief wieder herausgefunden hat. Bea Kizler ist neben den Mitarbeitenden des Alexander-Stifts für einzelne Bewohnerinnen und Bewohner zu einer Bezugsperson geworden. „Einen Bewohner habe ich beim Sterben begleitet, da ich ihn im Laufe der Zeit gut kennengelernt habe. Das war natürlich unglaublich traurig und ich denke noch oft daran. Aber es ist schön, dass ich ihm dadurch etwas geben konnte“. Der Umgang mit dem Tod sei manches Mal nicht einfach, aber inzwischen habe sie gelernt damit umzugehen und spreche auch mit den Fachkräften darüber.
Für Einrichtungs- und Pflegedienstleiter Ulrich Kalmus ist die Unterstützung durch Ehrenamtliche wie Bea Kizler besonders wertvoll und ein großer Gewinn: „Ehrenamtliche schenken unseren Bewohnern Zeit, die von Herzen kommt und den Alltag heller macht. Das Zuhören und gemeinsame Aktivitäten, wie z. B. die Sing- und Gesprächskreise von Frau Kizler, tun ihnen gut und bringen Momente der Nähe. Durch ihre Zeit und die Zuwendung entstehen kleine Glücksmomente, die den Alltag im Alexander-Stift bereichern.“
Für Bea Kizler ist ihr Engagement zu einer sinnstiftenden Nebenbeschäftigung geworden. Auch wenn sie an manchen Tagen die Zeit manches Mal zunächst auch gerne anders nutzen würde, so fühlt sie sich danach doch immer wieder bereichert. „Wenn ich diese Dankbarkeit der Menschen spüre, dann gehe ich doch immer wieder mit einem guten Gefühl nach Hause“.
