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Willkommener Pflegenachwuchs aus der Türkei - Junge Frauen aus der Türkei lernen im Rahmen des Ausbildungsprogramms das Seniorenzentrum Lorch kennen

Lorch/Allmersbach, 20. März 2023 – Drei junge Frauen aus der Türkei haben zwei Wochen lang im Seniorenzentrum des Alexander-Stifts in Lorch hospitiert. Der Kennenlern-Besuch ist Teil des Türkei-Ausbildungsprogramms der Diakonie Baden, an dem der Altenhilfeträger teilnimmt. Im Herbst werden die Frauen wiederkommen und eine dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau im Alexander-Stift beginnen.

„Ich mag es, alten Menschen zu helfen und mir gefällt es sehr gut hier in Lorch.“ sagt Sermin Aker. „Hier ist es schön grün und sauber und ich genieße die frische Luft.“  Die 28-jährige ist gemeinsam mit ihren Kolleginnen Fatma Tikiz (24) und Melike Sahiner (25) für einen zweiwöchigen Besuch aus der Türkei angereist, um die Arbeit und die Menschen im Seniorenzentrum kennenzulernen. Im Oktober wollen alle drei die Ausbildung zur Pflegefachfrau im Alexander-Stift beginnen. Nach der Ausbildung planen sie, in Deutschland zu bleiben und als begehrte Fachkräfte in der Pflege zu arbeiten. Alle drei bringen dafür schon praktische Erfahrungen und theoretische Vorkenntnisse mit. „Ich habe in Ankara Altenpflege studiert und ein Praktikum in einem Altenheim gemacht.“ berichtet Melike Sahiner. Und Fatma Tikiz ergänzt: „Ich habe an der Uni Krankenpflege studiert und mich sechs Monate um alte Menschen gekümmert.“ Auch die nötigen Grundkenntnisse der deutschen Sprache bringen sie schon mit. Mit Unterstützung der türkischen Partnerorganisation, der Stiftung SABEV in Ankara, belegen sie bereits seit einigen Monaten Sprachkurse und bereiten sich auf ihren Aufenthalt in Deutschland vor.

Den Ausbildungsvertrag im Alexander-Stift haben die jungen Frauen schon in der Tasche. Sahiner und Tikiz für eine Ausbildung im Gemeindepflegehaus Allmersbach im Rems-Murr-Kreis und Aker für die Ausbildung vor Ort im Seniorenzentrum Lorch – gemeinsam mit einer weiteren Kollegin, die wegen Visaproblemen aber leider nicht beim Hospitationsbesuch dabei sein konnte. 

Der Lorcher Haus- und Pflegedienstleiter Markus Behr hat die jungen Frauen während des zweiwöchigen Besuchs kennen- und schätzen gelernt: „Ich war beeindruckt, wie gut sie schon deutsch konnten und wie offen sie gleich zu Beginn auf uns und auf die Bewohner zugekommen sind. Sie waren von Anfang an sehr motiviert und hilfsbereit. Das hat auch unseren Bewohnern und Mitarbeitenden gut gefallen.“ Mit einem begleitenden Freizeitprogramm hat er dafür gesorgt, dass sie ihre zukünftige Heimat schon etwas kennenlernen konnten. „Ich habe ihnen die Einkaufsmöglichkeiten hier in Lorch gezeigt und sie ins türkische Restaurant eingeladen. Wir haben Stadtführungen in Lorch und Schwäbisch Gmünd gemacht und waren auch im Bowling-Center und auf dem Fernsehturm in Stuttgart.“ berichtet er.

Heimleiterin Kriemhilde Sopp erläutert, wie den angehenden Pflegefachfrauen im Herbst der Einstieg in die Ausbildung erleichtert werden soll: „Wir stellen ihnen eine kostengünstige Mietwohnung zur Verfügung, in der sie als WG zusammenleben können. Das Seniorenzentrum in Lorch ist als eines unserer Ausbildungshäuser zudem bestens auf die jungen Frauen eingestellt. Wir haben hier einen gut ausgestatteten Ausbildungsraum, in dem unter fachlicher Anleitung regelmäßig geübt werden kann. Hier finden wöchentlich Anleitungstreffen statt, an denen auch weitere Azubis aus der Region teilnehmen und bei denen die verschiedenen Ausbildungsthemen besprochen werden. Auch arbeiten wir eng und gut mit der Pflegeschule hier in Lorch zusammen, die nur eine Viertelstunde Fußweg entfernt ist.“

Zunächst aber heißt es noch einmal Abschied nehmen bis zum Wiedersehen im Oktober. Mit einem gemütlichen Kollegen-Brunch geht der erste Besuch in der zukünftigen Heimat für die jungen Frauen demnächst zu Ende.
 

Hintergrund:

Im Rahmen des 5. Jahrgangs des Türkei-Ausbildungsprogramms 2022/2023 bietet das Diakonische Werk Baden Einrichtungen der Altenhilfe in Baden-Württemberg an, gemeinsam Menschen aus der Türkei als Auszubildende für die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft zu gewinnen und auf diesem Wege den bestehenden Bedarfen nach Auszubildenden und späteren Fachkräftebedarfen zu begegnen.

In Kooperation mit der türkischen Stiftung SABEV (Forschungs-, Dokumentations- und Bildungsstiftung für soziale Dienste, Ankara) als Partnerorganisation vor Ort, wird motivierten Menschen aus der Türkei im Rahmen des Programms die Möglichkeit eröffnet, den legalen Weg der Ausbildung und der sich anschließenden Berufstätigkeit in Deutschland zu beschreiten. In der Türkei richtet sich das Angebot an junge arbeitsuchende Menschen - zumeist mit pflegerischer Vorerfahrung -, deren schulische und berufliche Qualifikationen in Deutschland als mittlerer Bildungsabschluss anerkannt werden.

Mit der erfolgreich absolvierten 3-jährigen Ausbildung in Deutschland erhalten die Teilnehmer in Deutschland den Anspruch auf einen dauerhaften Aufenthalt zum Zweck der qualifizierten Beschäftigung als Pflegefachkraft. Im Sinne einer fairen und entwicklungspolitisch orientierten Mobilitätspartnerschaft erwerben junge Menschen aus der Türkei eine berufliche Qualifikation und können ihre Arbeitskraft qualifiziert auf dem deutschen Markt einbringen. Für den Fall ihrer Rückkehr in die Türkei übertragen junge Menschen in Deutschland erworbene Kompetenzen zur Verbesserung der Versorgung pflegbedürftiger Menschen in die Türkei.

(Auszüge aus der Konzeption des Türkei-Ausbildungsprogramms der Diakonie Baden)

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