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Wie Inklusion erfolgreich gelingt - Dilara Baskurt arbeitet auf ausgelagertem Arbeitsplatz
Waiblingen, 19. November 2025 – Das Team der Arbeitsgruppe „Arbeit“ des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis, der Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten, der Backnanger Werkstätten der Paulinenpflege Winnenden und weiteren Fachstellen organisierte eine Infoveranstaltung über „Beschäftigungspotentiale von Menschen mit Behinderungen“ im Campus der Diakonie Stetten in Waiblingen. Dilara Baskurt arbeitet seit einigen Jahren auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz der Remstal Werkstätten und berichtete eindrücklich von ihren Erfahrungen bei ihrer Arbeitsstelle im ZfP Klinikum Schloss Winnenden.

Bei der Diskussionsrunde erzählte Dilara Baskurt (zweite von rechts), die von Jobcoach Torsten Unger begleitet wird, von ihren Erfahrungen auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz der Remstal Werkstätten im ZfP Klinikum Schloss Winnenden. Dr. Jutta Burg, Leiterin des Qualitätsmanagements am ZfP Klinikum Schloss Winnenden, berichtete von Arbeitsgeberseite über die Zusammenarbeit und beantwortete die Fragen von Tanja Bahler-Knödler (links) von den Remstal Werkstätten.
Rund 40 Personen, darunter vor allem Arbeitgebende aus der Region, informierten sich bei der zweiten Infoveranstaltung der Arbeitsgruppe „Arbeit“ im Campus der Diakonie Stetten darüber, wie Inklusion im Unternehmen gelingen kann. Die Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitenden der Remstal Werkstätten, des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis, den Backnanger Werkstätten der Paulinenpflege Winnenden, der Agentur für Arbeit, dem Inklusions- und Integrationsfachdienst Rems-Murr und der Sozialintegrativen Alltagsbegleitung hatten die Veranstaltung geplant, um Unternehmen über die Möglichkeiten einer Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu informieren. „Unser gemeinsames Ziel ist, Menschen mit Behinderungen darin zu unterstützen, Fuß auf dem ersten Arbeitsmarkt zu fassen – sei es in regulären Arbeitsverhältnissen oder auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz einer Werkstatt. Deshalb haben wir die Arbeitsgruppe gegründet. Mit unserer Veranstaltungsreihe wollen wir informieren, gelungene Beispiele aufzeigen und Netzwerke knüpfen“, sagte Tanja Bahler-Knödler, Leiterin der Funktionseinheit Teilhabe in den Remstal Werkstätten.
Dilara Baskurt ist Mitarbeiterin der Remstal Werkstätten und arbeitet seit einigen Jahren auf einem sogenannten ausgelagerten Arbeitsplatz im Qualitätsmanagement und der Genesungsbegleitung der Alterspsychiatrie im ZfP Klinikum Schloß Winnenden. „Ich habe nach dem Abitur studiert, aber bin dann leider psychisch erkrankt. Ich wurde gemobbt und konnte auf dem ersten Arbeitsmarkt keinen Fuß mehr fassen, bis ich durch Herrn Unger unterstützt wurde“, erzählte Dilara Baskurt. Sie arbeitete zunächst in der Rehawerkstatt für psychisch kranke Menschen der Remstal Werkstätten bis sich die Stelle im ZfP ergab. Torsten Unger ist Arbeitserzieher und Jobcoach und begleitet Dilara Baskurt seit über zehn Jahren: „Wir haben es erst bei einem Versandhaus und einem Café probiert, bis Frau Baskurt dann im Qualitätsmanagement und der Genesungsbegleitung des ZfP ihren Wunscharbeitsplatz fand“. Dort wurde sie von Beginn an sehr wertgeschätzt und hat sich gleich wohlgefühlt. Dilara Baskurt ist weiterhin Mitarbeiterin der Remstal Werkstätten und bekommt von dieser auch ihr Gehalt ausbezahlt. „Die Geschichte von Frau Baskurt ist wirklich eine Erfolgsgeschichte, denn sie wird an ihrem Arbeitsplatz akzeptiert und anerkannt. Der Austausch mit den Mitarbeitenden des ZfP ist sehr gut und wir stimmen uns in regelmäßigen Abständen miteinander ab“, erklärte Torsten Unger. Früher hätte seine Klientin aufgrund ihrer psychischen Erkrankung mindestens einmal im Jahr einen Klinikaufenthalt machen müssen. Doch seit sie im ZfP arbeite, wäre dies seit einigen Jahren nicht mehr nötig gewesen. „Das ist für mich ein Zeichen, dass es ihr an ihrer Arbeitsstelle gutgeht“, so Torsten Unger. Für ihn sind die ausgelagerten Arbeitsplätze der Remstal Werkstätten und die Integration von Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen auf den ersten Arbeitsmarkt ein Erfolgsmodell. „Die meisten Menschen mit psychischen Erkrankungen, die wir betreuen, wünschen sich einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt, denn viele haben dort schon einmal gearbeitet. Mit den betriebsintegrierten Arbeitsplätzen schaffen wir ein Höchstmaß an Normalität für unsere Klientinnen und Klienten“.
Die Jobcoaches der Remstal Werkstätten stehen sowohl den Klientinnen und Klienten der Remstal Werkstätten wie auch den Mitarbeitenden der Firmen, bei denen diese auf ausgelagerten Arbeitsplätzen arbeiten, regelmäßig bei Abstimmungsgesprächen zur Verfügung. „Bei den Regelterminen sprechen wir über Aufgaben, Entwicklungsmöglichkeiten oder auch mögliche Schwierigkeiten. Bei Frau Baskurt haben wir die Regeltermine inzwischen auf einmal im Monat begrenzt, da sie sich auf ihrem Arbeitsplatz so gut eingefunden hat“, berichtete Torsten Unger. „Die Arbeit ist für mich sehr sinnstiftend“, erzählte Dilara Başkurt. Als Genesungsbegleiterin in der Alterspsychiatrie kann sie ihre eigenen Erfahrungen an Menschen in seelischen Krisensituationen weitergeben. „Ich war dort oft als Patientin und möchte gerne etwas zurückgeben.“
