• Diakonie Stetten
  • Neuigkeiten

„Neue Wege ermöglicht" - Pfarrer Rainer Hinzen in den Ruhestand verabschiedet

Kernen-Stetten, 23. April 2024 – Mit einem Gottesdienst in der Schlosskapelle und einer Feier im „La Salle am Schloss“ haben sich zahlreiche Gäste, Mitarbeitende und Klienten von Pfarrer Rainer Hinzen verabschiedet, der nach 15 Jahren als Vorstandsvorsitzender der Diakonie Stetten Ende April in den Ruhestand geht.

Der Vorstandsvorsitzende, der zugleich Theologischer Vorstand der Traditionseinrichtung mit 175-jähriger Geschichte war hatte sein Amt im Mai 2009 angetreten. Seinerzeit folgte er auf den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Pfarrer Klaus-Dieter Kottnik, der schon zwei Jahre zuvor als Präsident des Diakonischen Werks Deutschland nach Berlin gewechselt war. Kottnik und auch sein Vorgänger Peter Schlaich, der die damalige Anstalt Stetten von 1967 bis 1991 leitete nahmen neben vielen anderen Gästen aus befreundeten Einrichtungen, Verbänden, Politik und Gesellschaft an der Verabschiedungsfeier teil.

In seiner Festpredigt im Gottesdienst in der Schlosskapelle blickte Pfarrer Hinzen auf seine Anfangszeit in der Diakonie Stetten zurück, die noch von der Gewissheit eines unaufhaltsamen Fortschritts, auch in der sozialen Arbeit, geprägt gewesen sei: „Diese Gewissheit ist mir und vielen anderen in den letzten Jahren ins Wanken geraten. Hoffnungen wurden enttäuscht und Hoffnung ist tatsächlich wieder teuer geworden, vielleicht sogar unbezahlbar. Allerdings reicht es mir nicht aus, Zuversicht und Hoffnung nur aus dem Vertrauen in die Zukunft zu schöpfen. Hoffnung braucht einen Grund außerhalb unserer eigenen Wünsche und Fähigkeiten, eine Hoffnung, die sich im Glauben an Gott begründet. Der Diakonie Stetten und allen Menschen darin wünsche ich den Segen Gottes und dass sie nie die Hoffnung verliert, die sich aus dem Glauben an diesen Segen speist.“

Bei der anschließenden Festfeier im „La Salle am Schloss“ wurde der Beitrag des scheidenden Vorstandsvorsitzenden zur Weiterentwicklung der Diakonie Stetten in mehreren Grußworten ausführlich gewürdigt.  Sein Vorstandskollege Dietmar Prexl erinnerte an die großen Themen und einige Schwerpunkte in der 15-jährigen Amtszeit Hinzens: Unter anderem die mit einem inhaltlichen Paradigmenwechsel verbundene Dezentralisierung und Ambulantisierung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung, die Umsetzung der Landesheimbauverordnung in der Eingliederungs- und Altenhilfe, die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes, die Aufgabe großer Standorte wie der Hangweide, aber auch die Entscheidung für die millionenschwere Investition in einen neuen modernen Standort im Waiblinger Gewerbegebiet Ameisenbühl, der die Teilhabe am Arbeitsleben nachhaltig voranbringen wird. Alles in allem, so Prexl „eine Amtszeit mit vielen Höhepunkten, Errungenschaften und positiven Entwicklungen, die Sie persönlich vorangetrieben haben, aber auch mit vielen Herausforderungen wie der Corona-Krise die uns vor Augen geführt hat, dass alles Erreichte nicht selbstverständlich ist. Die aber auch gezeigt hat, wie viel Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn bei uns in der Diakonie Stetten vorhanden ist. Wir beide haben in den vielen Jahren unserer gemeinsamen Vorstandstätigkeit gut und auf Augenhöhe zusammengearbeitet. Für diese gute Zusammenarbeit möchte ich mich heute ganz herzlich bedanken.“

Tobias Brenner, der Verwaltungsratsvorsitzende der Diakonie Stetten bezeichnete Hinzen in seinem Grußwort als „Glücksfall und Idealbesetzung“ und hob unter anderem seinen Beitrag zur diakonisch-christlichen Orientierung und Praxis der Einrichtung hervor, die an die biblische Emmausgeschichte anknüpfe. 

Landrat Richard Sigel bezog sich in seinem Grußwort wie einige andere Festredner auch, auf das künftige Hobby des angehenden Ruheständlers, die Imkerei: „Wie bei der Königin eines Bienenvolks war es Ihre Aufgabe, die Diakonie Stetten am Leben zu halten, sie in den verschiedenen Bereichen voranzubringen und die Menschen mit Behinderung tagtäglich zu unterstützen. Sie haben nicht nur viel für die Inklusion im Rems-Murr-Kreis getan, sondern durch Ihr stetiges Engagement auch neue Wege ermöglicht. Die im Leitbild der Diakonie Stetten verankerten Werte Nächstenliebe, Vertrauen und Respekt haben Sie auch in Ihrer täglichen Arbeit bewiesen.“

Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, dankte Hinzen für sein Wirken im Dienst der Diakonie und überreichte ihm die Ehrenurkunde der Diakonie, die allen Mitarbeitenden der Diakonie nach mindestens 40 Dienstjahren als sichtbares Zeichen des Dankes verliehen wird.

Auch Ministerialrat Walter Böttiger als Vertreter des Sozialministeriums Baden-Württemberg, Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch, Dekan Ulrich Erhardt, Martin Adel, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie Mosbach für den Komplexträgerverband „Die Initiative“, Andreas Rieß, Geschäftsführer der Josefs-Gesellschaft gGmbH für den Einrichtungsverband „Brüsseler Kreis“, Friedemann Ziegler, Vorsitzender der Mitarbeitendenvertretung und Jan Kleinknecht, Vorsitzender des Werkstattrats der Remstal Werkstätten würdigten in ihren Grußworten die Arbeit von Hinzen. Klientinnen und Klienten aus der Diakonie Stetten übermittelten ihre Abschiedsgrüße per Videobotschaft. Im Anschluss an die Grußworte servierte das „La Salle“-Team ein festliches Menü aus der diakonieeigenen Schlossküche.

Info: Rainer Hinzens Nachfolger als Theologischer Vorstand ist Pfarrer Friedemann Kuttler. Er wird sein neues Amt im Juni antreten. (Pressemitteilung zur Wahl von Friedemann Kuttler)

 

Impressionen von der Festfeier:

Zurück