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Neues Therapiepferd „Milo“ ist Dritter im Bunde - Für viele Menschen ein wertvolles Angebot
Kernen-Stetten, 19. Dezember 2025 – Der Pferdehof der Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten hat seit kurzem ein weiteres neues Therapiepferd hinzubekommen: Das achtjährige Paint Horse „Milo“ ist das dritte Therapiepferd, das in den vergangenen zwei Jahren mit Unterstützung des Fördervereins Pferdehof am Schlossberg sowie Privatspendern angeschafft werden konnte. Dass die Investition in neue Therapiepferde nicht nur für Klientinnen und Klienten der Diakonie Stetten einen großen Mehrwert bietet, sondern auch für externe Patientinnen und Patienten wertvoll ist, zeigt die Geschichte von Corinna Konzmann, die durch die regelmäßigen Therapiestunden eine Verbesserung ihrer Symptome erlebt.

Martin Frädrich (links) vom Förderverein und Maren Gehrmann (rechts) vom Pferdehof der Diakonie Stetten freuen sich über das neue Therapiepferd Milo, das mit Spendengeldern angeschafft werden konnte. Corinna Konzmann nutzt das Therapieangebot regelmäßig und ist froh, dass es das Therapeutische Reiten in ihrer Nähe gibt.
Schön ist es anzusehen, das Therapiepferd Milo mit seiner außergewöhnlichen hellbraunen Farbe und den weißen Beinen. Aber das Aussehen der Pferde spielt beim Therapeutischen Reiten auf dem Pferdehof der Diakonie Stetten eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist vielmehr, dass das Pferd all die Eigenschaften mitbringt, die ein Therapiepferd nun einmal haben muss, um mit seinen Patientinnen und Patienten umgehen zu können: Es muss eher ruhig und Menschen gegenüber aufgeschlossen sein. Zudem muss es kräftig sein und Ausdauer mitbringen. „Milo ist kein ausgebildetes Therapiepferd, aber er ist ein Reitpferd und bringt beste Voraussetzungen für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen mit. Wir haben schon nach kurzer Zeit gemerkt, dass er sich prima eignet. Er hat eine ganz ruhige Art und ist sehr menschenbezogen. Außerdem ist er in bester Verfassung und hat eine gute Grundausbildung“, erklärt Maren Gehrmann, Hippotherapeutin auf dem Pferdehof. Sein vorheriger Besitzer wollte ihn als Turnierpferd einsetzen, hat dann aber gemerkt, dass er dafür nicht geeignet ist. Glück für den Pferdehof, denn passende Therapiepferde sind auf dem engen Markt rar. Milo wird von Maren Gehrmann immer noch im Therapeutischen Reiten ausgebildet. Weil er jedoch die Voraussetzungen eines Therapiepferdes mitbrachte, konnte er vom ersten Tag an eingesetzt werden.
Corinna Konzmann kommt einmal in der Woche auf den Pferdehof und hat dort eine Therapieeinheit mit Milo. Die 39-Jährige Stettenerin hat seit zehn Jahren die chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose. „Vor zwei Jahren hat sich mein Zustand verschlechtert und ich habe täglich Spastiken im Körper. Das kann man sich wie einen Krampf vorstellen, der immer wiederkommt. Jedes Mal, wenn ich mit Milo Therapie hatte, bin ich für vier bis fünf Stunden komplett frei von den Spastiken“, erzählt Corinna Konzmann. Kein Medikament und keine Physiotherapie könne die gleiche Linderung ihrer Symptome erreichen. Die Mutter von zwei Kindern genießt die Zeit auf dem Pferd sichtlich. „Es fühlt sich an, als würde ich auf einer Wolke schweben und ich fühle mich danach jedes Mal besser und innerlich viel ruhiger“. Dabei hatte Corinna Konzmann früher überhaupt keinen Bezug zu Pferden und musste sich zunächst überwinden, „auf das große Pferd zu steigen“. „Maren und ich kennen uns schon seit Kindertagen. Sie hat mich dazu überredet, es einmal mit dem Therapeutischen Reiten zu versuchen und ich bin so froh, dass ich es ausprobiert habe“. Anfangs ritt Corinna Konzmann noch auf Therapiepferd Heidi. „Wir haben dann überlegt, dass sich Milo sogar besser eignen könnte, da er eine passendere Schrittlänge für Corinna hat und sie vom übertragenen Bewegungsmuster während des Ganges mehr profitiert“, erklärt Maren Gehrmann. Corinna Konzmann kennt Milo inzwischen recht gut: „Wenn er anfängt zu schmatzen, dann weiß ich, dass auch er entspannt ist“.
Martin Frädrich vom Förderverein Pferdehof am Schlossberg freut sich, dass Therapiepferd „Milo“ „zur weiteren Stabilisierung des Hofes“ beiträgt und für ihn war „sofort klar, dass der Förderverein hier unterstützt“. „Milo ist nach Bia und Carl jetzt der Dritte im Bunde, der mit Unterstützung des Fördervereins sowie privaten Spenderinnen und Spendern angeschafft werden konnte. Dadurch können wir individuelle Therapien ermöglichen“. Auch für Corinna Konzmann ist insbesondere Milo eine Bereicherung: „Es ist einfach sensationell, dass wir hier in Stetten dieses wertvolle Angebot haben, weil es für viele Menschen so viel bringt. Nicht nur die Menschen aus der Diakonie Stetten profitieren davon, sondern auch Menschen wie ich.“
