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Gesundheit der Mitarbeitenden ist wichtigstes Gut - Professionelle Beratung und Prävention als Unterstützung
Kernen-Stetten, 10. Oktober 2025 – Von 10. bis 20. Oktober findet bundesweit die Aktionswoche der seelischen Gesundheit statt. Die Diakonie Stetten bietet vielfältige Angebote für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Damit die Klientinnen und Klienten gut betreut werden können, ist es aber auch wichtig, dass es den Mitarbeitenden gutgeht. Holger Kehne vom interdisziplinären Fachdienst FABIAN und Anita Pflugfelder vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement können in schwierigen Situationen weiterhelfen oder vermitteln.

Holger Kehne ist Heilpädagoge und Supervisor für gewaltfreie Kommunikation. In der Diakonie Stetten berät er im Rahmen des interdisziplinären Fachdienstes Mitarbeitende und Klientinnen und Klienten.
Überall dort, wo Menschen zusammenarbeiten oder andere Menschen betreuen, können Konflikte entstehen. Häufig sind es kleinere Missverständnisse oder unausgesprochene Spannungen, die sich mit der Zeit zu größeren Problemen entwickeln. Manchmal sind es aber auch Ereignisse, die für Mitarbeitende und ihr Befinden sowie ihre tägliche Arbeit tiefgreifende Folgen haben können – und sich derart steigern, dass die Arbeit belastend wird. In der Diakonie Stetten gibt es Ansprechpartner, die Mitarbeitende in schwierigen Situationen unterstützen oder an externe Beratende vermitteln.
So individuell wie die Betreuung der Klientinnen und Klienten und die Zusammenarbeit im Team ist, so spezifisch können mögliche entstandene Konflikte sein. Gerade deshalb braucht es bewusste Strategien, um Missverständnisse zu klären, Belastungen für Mitarbeitende zu reduzieren und gemeinsam Lösungen zu finden. Der interdisziplinäre Fachdienst bietet für einzelne Mitarbeitende oder Teams professionelle Beratung, um in konflikthaften Situationen in Bezug auf Klientinnen und Klienten die eigene und gemeinsame Arbeit zu reflektieren. Holger Kehne ist Heilpädagoge, Mediator und Supervisor für gewaltfreie Kommunikation und arbeitet mit Methoden der wertschätzenden Kommunikation. „Methoden der wertschätzenden Kommunikation basieren auf Empathie, aktivem Zuhören und der Offenlegung eigener Bedürfnisse. Hier geht es vor allem um eine Haltungsentwicklung, bei der wir Anregungen geben können.“ Der Supervisor arbeitet sowohl in der Diakonie Stetten im Rahmen des interdisziplinären Fachdienstes, bietet jedoch auch extern für andere Einrichtungen Supervision an. „Wichtig bei der Beratung von Teams ist, dass die beratende Person neutral und nicht in den Prozess involviert ist. Es sollen Lösungsstrategien vermittelt werden, indem z. B. auch ein Perspektivwechsel stattfindet“, sagt Holger Kehne. Mitarbeitende können sich auch an den Fachdienst wenden, wenn bei der Arbeit mit Klientinnen und Klienten Konflikte entstehen. „Wenn ein Klient z. B. gegenüber einem Mitarbeitenden gewalttätig wird, dann kann das für diesen belastend sein. Wir unterstützen die Mitarbeitenden bei der Verarbeitung und vermitteln präventive Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Gewalterlebnisse“, berichtet Holger Kehne.
Ein anderer Bereich, durch den Mitarbeitende in schwierigen Lebenslagen und Situationen Unterstützung erfahren können, ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement. „Wir setzen uns vor allem präventiv ein, um die Mitarbeitenden zu einem eigenverantwortlichen, gesundheitsbewussten Verhalten zu motivieren. Durch Gesundheitsprävention soll die körperliche und die psychische Gesundheit erhalten bzw. verbessert werden, um gesund zu altern“, sagt Anita Pflugfelder, Referentin im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Abteilung Gesundheit und Sicherheit ist Ansprechpartner, wenn es um die psychische und physische Gesundheit von Mitarbeitenden geht und ein Baustein, der in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird, ist das Programm „Mental Health First Aid“. „In den Kursen lernen die Mitarbeitenden Kenntnisse über verschiedene psychische Gesundheitsprobleme und bekommen Rüstzeug, um in schwierigen Momenten als Ersthelferin oder Ersthelfer handeln zu können“, erklärt Anita Pflugfelder. Auch die Möglichkeit, wöchentlich an kurzen Impulsen zur Achtsamkeit teilzunehmen oder die “aktive Pause“, bei der Bewegung und Entspannung kombiniert werden, gehören zur Prävention und Gesunderhaltung der Mitarbeiterschaft dazu.
Daneben besteht bei der betrieblichen Suchtprävention ein standardisiertes Vorgehen: „Verschiedene Einflüsse, wie z. B. Probleme am Arbeitsplatz, Schwierigkeiten im privaten Umfeld oder diverse Ängste können die psychische Gesundheit belasten und zu Suchterkrankungen führen. Zur Unterstützung betroffener Mitarbeitenden haben wir deshalb einen Stufenplan und Hilfsangebote für Beschäftigte mit Suchtgefährdung definiert mit dem Ziel, das Wohlergehen aller Mitarbeitenden zu gewährleisten“, so Anita Pflugfelder. Die Mitarbeitenden seien schließlich das wertvollste Gut, um der Kernaufgabe nachgehen und Klientinnen und Klienten entsprechend betreuen zu können.