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„Es ist wichtig, Rückhalt und Unterstützung zu haben“

Das Berufliche Ausbildungszentrum Esslingen (BAZ) hilft erfolgreich jungen Menschen den passenden Weg ins Berufsleben zu finden. Zwei junge Frauen erzählen.

Ihr Start ins Berufsleben ist oft schwerer als der anderer junger Menschen. Doch Dank der individuellen Unterstützung durch das Berufliche Ausbildungszentrum Esslingen (BAZ) sind viele Auszubildende rasch auf der Erfolgsspur. So wie Ayse Ercelik (20) und Aliona Triebskorn (21). Sie haben gerade ihre Prüfungen zur Verkäuferin und zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft bestanden. Doch für beide ist noch lange nicht Schluss mit der Ausbildung.

Ayse Ercelik, die aus einer türkischen Familie stammt und in Esslingen lebt, tat sich in der Schule schwer mit der deutschen Sprache. Und sie hatte nach dem Ende der Schulzeit – wie Aliona Triebskorn - keine Ahnung, was sie beruflich machen wollte. Im BAZ konnte sie in der Berufsorientierung in verschiedene Bereiche hineinschnuppern und entdeckte, dass der Verkauf ihr lag. Nach dem Abschluss als Fachpraktikerin im Verkauf setzte sie die Ausbildung zur Verkäuferin drauf. Durch den guten Abschluss konnte sie nun auch den Realschulabschluss erhalten. Nun soll eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel folgen. „Ayse ist sehr ehrgeizig, wählt eher den schwierigen als den einfachen Weg“, sagt Beate Roth-Hartung, die Ayse im BAZ sozialpädagogisch begleitet. „Wenn ich was vorhabe, will ich das auch umsetzen“, sagt die junge Frau. Dass sie mitdenkt, eine schnelle Auffassungsgabe hat und ihre Aufgaben zuverlässig erfüllt, bemerkte man auch an ihrem Ausbildungsort, der Rossmann-Filiale in Ostfildern-Nellingen. Sie sei dort eine „Vorzeige-Azubi“, sagt Roth-Hartung. Das Lob ihrer Ausbilder spornte Ayse an. Denn manchmal war Durchhaltevermögen gefragt: Die langen Arbeitstage immer im Stehen fielen ihr anfangs schwer. „Doch ich habe mich dran gewöhnt“, sagt sie. Ihr Engagement wurde rasch belohnt. Man vertraute ihr den Managerschlüssel an und übertrug ihr damit viel Verantwortung. „Ich durfte die Abrechnung machen, auch mal Schichten alleine leiten, abends den Laden abschließen und das Geld zählen“, erzählt sie. Das sei ganz und gar nicht selbstverständlich, betont Roth-Hartung. Von Rossmann kam das Angebot, Ayse als eigene Azubi für die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau zu übernehmen. Dennoch wird sie vom BAZ weiterhin Unterstützung bekommen. Rossmann habe zudem signalisiert, sie nach ihrer Ausbildung zu übernehmen, erzählt Ayse und gesteht: „Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe.“

Dies sagt auch Aliona Triebskorn. Sie kam ohne Deutschkenntnisse mit fünf Jahren als Adoptivkind aus Russland nach Nürtingen. „Ich bin mit meiner schulischen Laufbahn einfach hinterher“, erzählt sie. In der Gemeinschaftsschule klappte es nicht mit dem Hauptschulabschluss, im BAZ machte sie nach einer Orientierungsphase die Ausbildung zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Betreuung und Versorgung von Kindern. Die praktische Ausbildung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Johannes-Wagner-Schule in Nürtingen in einem Kindergarten für Kinder mit Hörbeeinträchtigung. „Es macht mir viel Freude, mit Kindern zu arbeiten, zu sehen, wie sie sich entwickeln, wie sie einem Vertrauen schenken und einen respektieren“, sagt sie. Um sich mit den Kindern zu verständigen, lernte sie die Gebärdensprache. „Aliona ist sehr freundlich, zuverlässig, hat hohe Einsatzbereitschaft und Engagement und arbeitet gerne im Team“, lobt sie ihre Ausbilderin Aneta Piaskowski. 

Mit der bestandenen Prüfung hat Aliona nun den Hauptschulabschluss in der Tasche. Doch auch für Aliona geht es weiter. In einem Kindergarten in Großbettlingen macht sie ab September eine Ausbildung zur Sozialassistentin. Hat sie diese abgeschlossen, entspricht das dem Realschulabschluss, der Aliona bisher noch zur Erzieherinnenausbildung fehlt. Diese will sie danach angehen. Sie weiß, dass sie einen langen Atem braucht. Doch Aliona sagt: „Vor drei Jahren wusste ich noch nicht, was ich machen will. Das BAZ hat mich auf den richtigen Weg gebracht.“

Für Anette Lang, Leiterin des BAZ, sind die beiden Frauen Beispiele dafür, „dass eine Ausbildung im BAZ manchmal einen höherwertigen Schulabschluss miteinschließt“. Viele der 50 jungen Menschen, die in diesem Jahr das BAZ nach ihrer Ausbildung verlassen, seien auf der Erfolgsspur. „Sie haben super Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt, denn Fachkräfte werden dringend gebraucht.“

Doch die Erfolgsgeschichten haben viele Mütter und Väter: „Ohne das große Engagement der Kolleginnen und Kollegen im BAZ und den begleitenden Betrieben sowie der Beraterinnen und Berater in der Agentur für Arbeit würde manche Ausbildung nicht so gut gelingen“, sagt Lang. Der Schlüssel zum Erfolg sei die individuelle Unterstützung durch das BAZ. Das bestätigen auch die beiden jungen Frauen. „Es ist wichtig, den Rückhalt des BAZ zu haben“, sind sie sich einig.

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Ayse Ercelik und Aliona Triebskorn, Auszubildende des BAZ Esslingen