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Einfach Urlaub machen und Spaß haben - Spowo findet trotz Corona unter besonderen Bedingungen statt

Auch in diesem Jahr findet in den Herbstferien wieder die inklusive Sportwoche des VfL Waiblingen in Kooperation mit der Diakonie Stetten auf dem Vereinsgelände in Waiblingen statt. Rund 60 Kinder mit und ohne Behinderungen kommen hier fünf Tage lang zusammen und erleben eine abwechslungsreiche Woche mit viel Spiel und Sport. Zwar musste das Betreuerteam in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie alles umorganisieren, doch die Kinder haben trotzdem ihren Spaß.

Ob in den Pfingstferien, im Sommer oder jetzt in den Herbstferien: Die Sportwoche, kurz „Spowo“ genannt, hat inzwischen Tradition. „Seit 1978 gibt es diese Sportfreizeit bereits. Im Jahr 2008 haben wir sie erweitert und seither nehmen auch Kinder mit Behinderungen von der Diakonie Stetten daran teil“, erzählt Vereinssportlehrer Marc Brommer, der bereits seit 2001 die Freizeit organisiert. Neun Kinder mit Behinderungen zwischen sieben und 15 Jahren sind in diesen Ferien mit dabei und werden von vier Mitarbeitenden der Diakonie Stetten begleitet. „Die Kinder spielen ganz unvoreingenommen miteinander und gehen aufeinander zu. Sie zeigen gegenseitiges Interesse und darüber freuen wir uns sehr“, sagt Edith Krutsch vom Assistenzdienst der Diakonie Stetten. Auch das Betreuerteam aus Mitarbeitenden des VfL und der Diakonie Stetten würde eng zusammenarbeiten und das Programm für die Woche im Vorfeld gemeinsam planen.

„Für uns ist wichtig, dass die Kinder hier im Urlaub sind und ihren Spaß haben. Sie müssen hier mal nicht lernen, sondern dürfen so sein wie sie sind“, betont Marc Brommer. So sei ein wichtiges Ziel, dass die Kinder am Abend glücklich und zufrieden nach Hause gingen. Gemeinsam mit Edith Krutsch und den Übungsleitern erstellt er dafür ein abwechslungsreiches Programm mit Bastelangeboten, Ballspielen, Bewegungsangeboten und Musik, denn „es soll für jedes Kind etwas dabei sein“. In diesem Jahr finden viele der Aktionen aufgrund der Corona-Pandemie im Freien statt. „Wir haben ein Hygienekonzept erarbeitet und Gruppen mit maximal 20 Kindern gebildet. In den Sommerfreien nahmen über 600 Kinder in sechs Wochen an der Spowo teil und zum Glück gab es keinen einzigen Fall von Corona“, sagt Marc Brommer. Die meisten der Kinder kennen sich inzwischen untereinander, da sie immer wieder an der Sportfreizeit teilnehmen. Daneben arbeitet der ein oder andere ehemalige Teilnehmer der Spowo inzwischen als Übungsleiter und unterstützt das Betreuerteam. So wie z. B. die 19-jährige Isabela Schmid, die für die Diakonie Stetten als Übungsleiterin arbeitet: „Ich war früher immer selbst bei der Spowo und es hat mir riesigen Spaß gemacht. Man konnte jeden Tag entscheiden, was man an dem Tag machen möchte und ich habe immer viele neue Freunde kennengelernt“.  Außerdem findet sie es eine Bereicherung, die Kinder mit Behinderungen während der Freizeit zu begleiten. „Ich finde es schön, mich um die Kinder zu kümmern, die vielleicht nicht so frei und einfach die Welt erkunden können, wie es für andere selbstverständlich ist. Daneben bietet die Diakonie Stetten Schulungen an, wie z. B. zu Epilepsie oder aggressivem Verhalten und das ist für mich ein persönlicher Mehrwert“, sagt die Studentin.

Die 14-jährige Antonia geht auf die Fröbelschule in Schorndorf und hat schon öfter bei der Spowo teilgenommen. Das Mädchen mit Behinderungen hat an diesem Tag das Sportabzeichen gemacht und freut sich auf die Urkunde und das Abzeichen. Beides wird den Kindern am Ende der Woche verliehen. „Ich musste joggen, zwei Runden laufen, weitspringen und weitwerfen. Das war ganz schön anstrengend“, lacht sie. In diesem Jahr ist ihr neunjähriger Bruder zum ersten Mal mit dabei und darüber freut sie sich besonders. Außerdem findet sie die Betreuer allesamt „echt cool“.

Marc Brommer und Edith Krutsch sehen die Spowo in mehrfacher Hinsicht als eine wichtige und sinnvolle Freizeitbeschäftigung: „Die Kinder haben ihren Spaß und ein spannendes Programm. Das bietet natürlich auch für die Eltern, die arbeiten, eine große Entlastung“, sagt Edith Krutsch. Marc Brommer sieht eine weitere wichtige Aufgabe darin, die nachkommenden Übungsleiter anzuleiten: „Die Jugendlichen stehen vor einer Gruppe mit Kindern und übernehmen Verantwortung für sie. Sie ergreifen viel Eigeninitiative und können ihre Ideen einbringen. Das zu fördern und zu begleiten, ist auch unsere Aufgabe als Verein“. Bleibt zu hoffen, dass auch die nächste Spowo in den Pfingstferien wie gewohnt stattfinden kann.

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