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DSFD Göppingen beendet seine Arbeit - Ambulante und mobile Hilfen für Menschen mit Behinderung und Unterstützungsbedarf müssen aufgegeben werden

Göppingen, 24. Januar 2024 - Wegen anhaltend mangelnder Nachfrage nach FSJ- und BFD-Plätzen muss der DSFD (Diakonie Stetten - Sozialer Friedensdienst gGmbH) mit Sitz in Göppingen seine Arbeit einstellen. Der ambulante soziale Hilfsdienst, der 2010 von der Diakonie Stetten und dem Verein Sozialer Friedensdienst e.V. gegründet wurde, muss gleichzeitig die Trägerschaft für die Freiwilligendienste im Landkreis Göppingen beenden.

Die Diakonie Stetten und der von verschiedenen evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenbezirk Göppingen getragene Verein Sozialer Friedensdienst e.V. (SFD) hatten die gemeinnützige Gesellschaft im Jahr 2010 gegründet, um ihre kirchlich-diakonische Arbeit im Landkreis Göppingen zu stärken, ihre jeweiligen Angebote zu bündeln und mit Blick auf die Schwerpunkte Integration und Inklusion weiterzuentwickeln. 

Ursprüngliches Ziel des 1979 als gemeinnütziger Verein gegründeten SFD war es, Kriegsdienstverweigerern und anderen jungen Menschen soziale Lernprozesse zu ermöglichen, Anregungen zum Einüben demokratischer Verhaltensweisen zu geben und friedenspolitische Arbeit zu leisten. Handlungsfelder für diese Ziele, die der DSFD später übernommen hat, waren familienentlastende Hilfen und mobile soziale Hilfsdienste wie Fahrdienste, Rollstuhltransporte, Haushaltshilfen sowie Schulbegleitung, Freizeitangebote und individuelle Assistenz für Menschen mit Behinderung. Darüber hinaus hat der DSFD die Trägerschaft für rund 60 Einsatzstellen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Landkreis Göppingen übernommen, darunter insbesondere Einsatzstellen an Schulen sowie in Kinderbetreuungs- und Jugendhilfeeinrichtungen.

Da die Nachfrage junger Menschen nach einem Freiwilligendienst im DSFD in den letzten zwei Jahren zunehmend rückläufig war, mussten die Angebote stark reduziert werden. Zuletzt konzentrierte sich der DSFD vor allem auf die Aufrechterhaltung der individuellen Schulassistenzen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Da für das neue Schuljahr 2023/2024 nur wenige neue Freiwillige gewonnen werden konnten, konnten die Verpflichtungen in diesem Bereich zuletzt nur noch durch den Einsatz von hauptamtlichen Mitarbeitern des DSFD erfüllt werden. Diese sind aber eigentlich für die Koordination und Organisation der verschiedenen Angebote zuständig.

Stephanie Flaus, Geschäftsführerin des DSFD, erläutert die Hintergründe für die Entscheidung, den Dienst einzustellen: „Das Fundament des DSFD war von Anfang an der Einsatz von engagierten jungen Menschen, ohne die unsere Arbeit angesichts begrenzter Mittel nicht leistbar wäre. Unsere umfangreichen Werbemaßnahmen und unsere intensiven Bemühungen, genügend Freiwillige zu gewinnen, waren in den letzten Jahren aber leider ohne Erfolg, so dass diese Basis nicht mehr gegeben war. Wir müssen leider davon ausgehen, dass sich diese Situation auch in den kommenden Jahren nicht ändern wird. Sicherlich spielt hier der demografische Wandel eine Rolle, aber wir vermuten auch, dass viele junge Menschen nach dem Schulabschluss lieber ein Jahr ins Ausland gehen oder gleich eine Ausbildung oder ein Studium beginnen wollen“. 

Nach dem laufenden Schuljahr soll das Angebot des DSFD nun spätestens Ende September beendet werden. „Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, weil wir wissen, dass unser Angebot über viele Jahre von Menschen mit Behinderung und Unterstützungsbedarf im Landkreis sehr geschätzt und gut angenommen wurde“, bedauert Stephanie Flaus und ergänzt: „Mit der Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt wollten wir frühzeitig Klarheit für alle Beteiligten und Betroffenen schaffen. Die rund 40 Freiwilligen, die derzeit noch über uns als Träger beschäftigt sind, können ihren Einsatz wie geplant im Sommer beenden. Unsere vier hauptamtlichen Mitarbeiterinnen erhalten alternative Stellenangebote innerhalb der Diakonie Stetten“.

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