Diakonie-Präsident Ulrich Lilie besucht Alexander-Stift
Das Alexander-Stift hat im Rahmen eines Aktionstags Pflege erfolgreich Nachwuchswerbung für den Pflegeberuf betrieben. Der Präsident der Diakonie Deutschland, Pfarrer Ulrich Lilie hat dieses Engagement Im Rahmen eines Besuchstags ausführlich gewürdigt. In den Gemeindepflegehäusern des Alexander-Stifts in Urbach und in Korb informierte er sich über die stattgefundenen Aktionen und tauschte sich mit Mitarbeitenden über Herausforderungen und Chancen des Pflegeberufs aus.
Lilie würdigte mit seinem Besuch das kreative Konzept des Aktionstags, mit dem das Alexander-Stift erfolgreich für die Mitarbeit in der Pflege geworben hatte. Der Aktionstag war bereits im Mai 2018 im Rahmen einer bundesweiten Aktionswoche der Diakonie Deutschland über die Bühne gegangen. Zum Programm des Aktionstags zählten ein Kurzfilm, eine Talkrunde, eine Info-Rallye „Altenpflege hat Zukunft“ und verschiedene Mitmachaktionen an der Maria-Merian-Schule in Waiblingen, an der Anna-Haag-Schule in Backnang und im evangelischen Gemeindehaus Rudersberg. Das Alexander-Stift hatte als Resonanz auf den Aktionstag bundesweit die meisten Bewerbungen generiert und dafür als Preis den Besuch von Lilie gewonnen.
Im Rahmen einer Gesprächsrunde diskutierte er mit Leitungskräften und Mitarbeitenden über die Herausforderungen des Pflegeberufs, aber auch darüber, wie man ihn attraktiver machen kann. Anerkennung und Wertschätzung sind dafür wichtige Bausteine, wie Mitarbeiterin Monja Boschet anmerkte: „Über die Pflege wird mir zu negativ gesprochen. Über das Positive hört man viel zu wenig.“
Für die Altenpflegeschülerin im 2. Lehrjahr Gina Herold ist es mittlerweile der Traumberuf, nachdem sie ihr Lehramtsstudium abgebrochen und wieder an ihr Sozialpraktikum während der 9. Klasse im Alexander-Stift angeknüpft hatte. „Mich reizt das Medizinische und der tägliche Kontakt mit den alten Menschen. Da kommt einfach so viel zurück und ich könnte mir nie einen Bürojob vorstellen, bei dem ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze.“
Die stellvertretende Geschäftsführerin des Alexander-Stifts Carmen Klump verwies auf familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, besondere Arbeitgeberleistungen und auf die Karrierechancen in der Pflege. „Beim Wettbewerb um Pflegekräfte in Form von Wechsel- und Antrittsprämien wollen wir nicht mitmachen. Das treibt in Form des „Arbeitgeber-Hoppings“ bereits seltsame Blüten. Wir setzen lieber auf Mitarbeiterorientierung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.“ Helfen könnten nach Ansicht der Runde auch eine bessere berufsständische Vertretung der Pflegenden, eine Angleichung der Ausbildungsabschlüsse in Europa und kreative Lösungen zur Unterstützung von Mobilität für Mitarbeitende im ländlichen Raum.
Lilie brachte seine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Pflege ein, hörte aufmerksam zu und versprach, die Anregungen mitzunehmen. Seine spontane Einladung zu einem weiterführenden Gedankenaustausch mit Vertretern der Bundespolitik in Berlin wurde gerne angenommen.
Die Mitarbeitenden, die den Aktionstag vorbereitet und durchgeführt hatten fühlen sich bestärkt durch die gute Resonanz und wollen in Zukunft auch an weiteren Schulen Aktionstage veranstalten. Wer sich für das Konzept interessiert, kann sich an Annette Kober vom Alexander-Stift wenden. Sie ist unter annette.kober@alexander-stift.de oder Telefon 07151 940-3139 zu erreichen.
Pfarrer Ulrich Lilie (geboren 1957) ist seit 2014 Präsident von Diakonie Deutschland und seit 2017 Vorsitzender des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung. 2011 bis 2014 war er Theologischer Vorstand der Graf Recke Stiftung Düsseldorf. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.
