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Den Alltag abwechslungsreich gestalten - Neue Ausbildung bietet Chance für Menschen mit Beeinträchtigungen

Korb, 19. November 2020 - David Hochrathner macht zurzeit eine Ausbildung zum Alltagsbegleiter im Alexander-Stift der Diakonie Stetten in Korb. Nach mehreren Praktika in verschiedenen Bereichen merkte er, dass ihm die Arbeit mit älteren Menschen am besten gefällt. Haus- und Pflegedienstleiter Martin Schubert freut sich, dass der junge Mann das Team bereichert. Die zweijährige Ausbildung zum Alltagsbegleiter ist ein neues Kooperationsprojekt zwischen der Karlshöhe Ludwigsburg und dem Alexander-Stift der Diakonie Stetten.

„Nach meinem Hauptschulabschluss habe ich erst mal nicht gewusst, was ich werden will. Nach mehreren Praktika im Verkauf und in einer Kita hat mir mein Bildungsbegleiter von der Karlshöhe die Ausbildung zum Alltagsbegleiter in der Altenhilfe vorgeschlagen und das gefällt mir sehr gut“, erzählt David Hochrathner. Der 20-Jährige geht selbstverständlich auf die Bewohnerinnen und Bewohner des Gemeindepflegehauses zu und versucht, sie zu aktivieren. Dabei muss er manches Mal auch geduldig sein und mehrere Versuche starten: „Man darf sich nicht gleich entmutigen lassen. Oft ist es auch so, dass ich mit jemandem eine Aktion mache und dann kommen andere Bewohner dazu und wollen mitmachen“, berichtet David Hochrathner. So auch an diesem Vormittag: Zusammen mit einer älteren Dame wirft er ein mit Kernen gefülltes Kissen hin und her und sogleich kommt eine weitere Bewohnerin hinzu und möchte mitmachen. „Ja, Frau Schläpple, Sie machen das sehr gut“, lobt er die ältere Dame mit seiner ruhigen und einfühlsamen Art. „Hierbei trainieren wir Bewegung und Koordination“, erklärt der Alltagsbegleiter. Sein wichtigstes Utensil ist dabei der Aktivierungswagen, in dem sich allerlei Spiele, Bälle, Musikinstrumente und Bücher befinden. „Ich möchte den Alltag für die Menschen abwechslungsreich gestalten“, betont er.

Zur Ausbildung gehört ein schulischer Teil. „Hier lernen wir z. B. medizinische Begriffe, wie man mit den älteren Menschen umgeht und wie man auch kritische Situationen erkennen kann“, sagt David Hochrathner, der auch gerne mal mit anpackt und die Pflegekräfte unterstützt. Ihm gefällt bei seiner Arbeit, dass er „mit Menschen zusammenarbeiten kann und viel Dankbarkeit zurück“ bekommt. „Ich merke, dass die Bewohner sich freuen, wenn ich komme und sie lächeln mich an“. Gerade jetzt während der Corona-Pandemie übernimmt David Hochrathner mit seiner Alltagsbegleitung eine wichtige Aufgabe im Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern: „Die Angehörigen dürfen ja leider nicht mehr so lange und so oft wie gewöhnlich kommen und da kann der Tag schon lange sein. Ich gehe mit ihnen z. B. spazieren und manchmal wollen sie einfach nur reden“. Daneben macht er mit ihnen Rechenaufgaben oder Memorys, um das Gedächtnis anzuregen. Oder er holt die Klangschalen aus dem Aktivierungswagen, „um die Sinne anzuregen“.

„Herr Hochrathner macht seine Arbeit wirklich ganz hervorragend und wir sind alle sehr froh, dass wir ihn bei uns haben“, sagt Haus- und Pflegedienstleiter Martin Schubert. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner seien „ganz begeistert“ von dem jungen Mann. Dabei hatte David Hochrathner die neue Ausbildung zum Alltagsbegleiter im Alexander-Stift mehr oder weniger selbst in die Wege geleitet: „Er hat bei uns ein Praktikum gemacht. Davon war er so begeistert, dass er angefragt hat, ob wir nicht eine Ausbildung zum Alltagsbegleiter anbieten könnten. Daraufhin sind wir auf die Karlshöhe zugegangen und haben die neue Kooperation gestartet“, erzählt Martin Schubert. Er begrüßt es, dass „inzwischen unterschiedlichste Ausbildungen im Alexander-Stift angeboten werden. So können z. B. auch Jugendliche ohne Schulabschluss eine Ausbildung machen und es gibt Möglichkeiten bis hin zum Studium.“

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