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Corona als Denkmal -Martin Koch, Künstler aus Stetten, bringt die Pandemie in einem Denkmal auf den Punkt: Impf-Fläschchen, Spritzen, Masken und ein Corona-Virus

Waiblingen, 08.07.2021 – Denkmäler, wie Martin Koch seine Kunstwerke nennt, in der Fachwelt als so genannte „Assemblagen“ bezeichnet, Sammlungen von verschiedenen Figuren, sind seine Leidenschaft: Martin Koch ist unter den Künstlern der Kreativen Werkstatt der Diakonie Stetten derjenige, der die Denkmäler macht. Er ist kein Unbekannter: Sein Porträt ist auf vielen Markenbotschaften und Großplakaten der Diakonie Stetten zu sehen. Martin Koch ist DER Denkmal-Experte, viele Denkmäler hat er schon ausgefeilt und in Feinarbeit thematisch fein säuberlich zusammengestellt. Einige dieser Kunstobjekte wurden verkauft an Kunstliebhaber, unter anderem an die Sammlung Würth, die weltweit Museen besitzt. Andere sind von Galerien gekauft worden.

Martin Koch, Künstler aus Stetten, bringt die Pandemie in einem Denkmal auf den Punkt: Impf-Fläschchen, Spritzen, Masken und ein Corona-Virus – das von Martin Koch gestaltete Corona-Denkmal drückt die Corona-Pandemie in ihren wesentlichen Elementen aus.

Martin Koch ist 56 Jahre alt, der Mann mit Behinderung lebt in einer betreuten Wohngemeinschaft in der Diakonie Stetten. Früher arbeitete er in der Reittherapie der Diakonie. Er tobt sich regelmäßig einmal wöchentlich in der Kreativen Werkstatt in Sachen Denkmal aus, wo er ein kleines Atelier für seine Arbeit hat. Das aktuelle Corona-Denkmal entstand aus der Corona-Epidemie heraus, die den Alltag auch für Martin Koch verändert hat. Er hat damit seine Erfahrungen verarbeitet. Gestartet wurde es im Januar 2021, es besteht aus einem Corona-Virus aus Pappmaché, befestigt an einer Stehle, daran sind kleine Impffläschchen, Spritzen und Masken integriert. Die Spritzen hat Thomas Grabert, Leiter der Kreativen Werkstatt der Diakonie Stetten, aus der Apotheke für ihn gekauft. Auch in diesem Detail steckt noch Feinarbeit: Martin Koch verzierte eine Spritze mit einem künstlichen Blutstropfen. „Eigentlich fehlt ja noch ein Lineal, weil die Schulen waren so lange zu und ein Kamm fehlt auch, weil die Friseure hatten ja auch zu“, erzählt er.

Thomas Grabert hat in den 11 Jahren, in denen er Martin Koch kreativ begleitet, so manches Denkmal in der Gestaltwerdung erlebt. In den letzten Jahren sind zahlreiche Denkmal-Assemblagen zu Themen entstanden wie Jurassic Park, ein Rom-Denkmal, ein Lucky-Luke-Bonanza-Denkmal und ein Harry-Potter Denkmal. Es existieren aber auch ein Lady-Diana-Denkmal, ein Schlümpfe-Denkmal und ein Tagesschau-Denkmal und viele andere mehr. Er arbeitet mit allen möglichen Materialien, oft sind es Puppen, kleine Figuren und alles was er findet. „Martin Koch ist ein Jäger und Sammler, er sammelt alles was man verwenden kann“, erzählt Thomas Grabert. Teilweise baut Koch auch Teile aus früheren Denkmälern aus, wie aktuell die Impffläschchen. Die stammen nämlich eigentlich aus dem Pippi-Langstrumpf-Denkmal. „Sie passen besser zum Corona-Denkmal“ stellte Koch fest. Der Künstler ist außerdem eines der Gesichter der Kampagne „Mit dabei“ der Diakonie Stetten e.V. Darin wirbt die Diakonie Stetten für Inklusion mit dem Slogan „Ich wünsche mir Applaus. Kein Mitleid. Zusammen für Menschen mit Behinderung. Gerade jetzt. Mit dabei.“ Für sein Corona-Denkmal erhält Uwe Koch jedenfalls ganz viel Applaus.

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