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Chancen nutzen und Risiken erkennen – Digitalisierung am BAZ Esslingen
Der Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf ist eine entscheidende Weichenstellung im Leben junger Menschen. Das Berufliche Ausbildungszentrum (BAZ) Esslingen der Diakonie Stetten unterstützt Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen und besonderem Unterstützungsbedarf mit vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten – und das in einer zunehmend digitalisierten Welt.

Die beiden Azubis Loana Dolcemascolo und Vesa Muzlijaj mit ihrer Ausbilderin Anja Wehmeier vor dem technologisierten Reinigungswagen.
Der Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf ist eine entscheidende Weichenstellung im Leben junger Menschen. Das Berufliche Ausbildungszentrum (BAZ) Esslingen der Diakonie Stetten unterstützt Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen und besonderem Unterstützungsbedarf mit vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten – und das in einer zunehmend digitalisierten Welt.
Digitalisierung im Ausbildungsalltag
Digitalisierung prägt heute nicht nur die Inhalte, sondern auch die Methoden und Zukunftsperspektiven der Ausbildung am BAZ. So arbeiten die Auszubildenden zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft mit innovativer Reinigungssoftware. Ein Tablet am Reinigungswagen zeigt ihnen Schritt für Schritt die nächsten Aufgaben an und unterstützt sie dabei, hygienische Standards zuverlässig einzuhalten. „Das Tablet gibt uns Sicherheit, dass wir nichts vergessen“, sagt Auszubildende Loana Dolcemascolo.
Auch für Menschen, die die deutsche Sprache noch nicht perfekt beherrschen, sind die Abläufe dank symbolbasierter Software leicht verständlich. „Es ist fast so, als wäre unsere Lehrerin mit dabei, obwohl sie nicht da ist“, ergänzt Vesa Muzlijaj, die sich nach der Ausbildung weiterqualifizieren möchte.
Digital vernetzt und interdisziplinär
Das BAZ und die Johannes-Landeberger-Schule integrieren Digitalisierung seit Jahren in den Unterricht. Eine fachübergreifende Digitalisierungsgruppe mit Mitarbeitenden verschiedener Bereiche trifft sich regelmäßig, um die Entwicklung voranzutreiben. Besonders seit der Corona-Pandemie ist das Thema digitaler Unterricht stark gewachsen – Lernplattformen wie Moodle und Messenger-Apps ermöglichen den direkten Austausch zwischen Auszubildenden und Lehrkräften.
„Wir stellen Unterrichtsmaterialien digital bereit, damit die Lernenden zuhause in Ruhe nacharbeiten können“, erklärt Ausbilderin Anja Wehmeier. „Die Kommunikation über die Schul.cloud erleichtert den Alltag und fördert den Austausch auch mit den Eltern.“
Medienkompetenz und kritischer Umgang mit Technik
Lehrerin Sabine Nelson nutzt digitale Tools und Künstliche Intelligenz im Unterricht und legt großen Wert darauf, den verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu vermitteln. „Unsere Auszubildenden lernen, KI kritisch zu hinterfragen und mit ihren eigenen Daten sorgsam umzugehen.“ Auch Themen wie Smartphone-Nutzung, Finanzen, Social Media und Fake News sind feste Bestandteile des Unterrichts.
Vom digitalen Entwurf zum fertigen Werkstück
In der Schreinerei setzen die Auszubildenden computergestützte Zeichenprogramme und CNC-Maschinen ein, um ihre Werkstücke zu fertigen. „So erkennen die Jugendlichen, dass Computerarbeit genauso anspruchsvoll sein kann wie handwerkliche Tätigkeiten“, sagt Ausbilder Steffen Günther. Digitale Kompetenzen sind heute auf dem Arbeitsmarkt unverzichtbar – darauf bereitet das BAZ seine Auszubildenden gezielt vor.
Digitalisierung als gemeinsamer Lernprozess
„Die Digitalisierung ist für uns ein kontinuierlicher Lernprozess, der alle Ausbildungsbereiche umfasst“, betont Anette Lang, Bereichsleiterin am BAZ. Durch Fördermittel werden Personalkapazitäten und Ausstattung weiter ausgebaut, damit die Auszubildenden optimal auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind.
Die digitale Welt stellt sowohl Lehrende als auch Lernende vor Herausforderungen – doch gerade deshalb ist es wichtig, die Chancen der Technik zu nutzen und Risiken bewusst zu erkennen. Am BAZ Esslingen arbeiten alle gemeinsam daran, diesen Weg erfolgreich zu gestalten.