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„Gemeinsam viel erreicht und gelernt“ - Büro für Leichte Sprache feiert erfolgreichen Projektabschluss
Kernen-Stetten, 27. Mai 2025 – Am 28. Mai ist Internationaler Tag der Leichten Sprache. Sprache bestimmt unser Leben. Das Ziel ist: Alle Menschen sollen sich gleichberechtigt an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen können. Vor vier Jahren eröffnete die Diakonie Stetten mit Unterstützung der Aktion Mensch ein Büro für Leichte Sprache. Ziel war es, Informationen so aufzubereiten, dass sie auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten, kognitiven Beeinträchtigungen oder geringen Deutschkenntnissen verständlich sind. Beim feierlichen Abschluss des Projekts blickten die Beteiligten auf eine lehrreiche und erfolgreiche Zeit zurück – und voraus in eine Zukunft, in der die Erfahrungen aus dem Projekt in die laufende Arbeit der Diakonie Stetten integriert werden.
Beim feierlichen Projektabschluss des Büros für Leichte Sprache blickten die Beteiligten auf eine lehrreiche und erfolgreiche Zeit zurück.
Leichte Sprache folgt festen Regeln, um Inhalte so einfach und verständlich wie möglich zu machen – zum Beispiel durch kurze Sätze, einfache Wörter und viele Erklärungen. Sie hilft Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geistiger Behinderung, Informationen besser zu verstehen. Übersetzungen in Einfache Sprache hingegen richten sich vorwiegend an Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche, geringen Deutschkenntnissen und solche, die Probleme mit amtlichen Texten haben, wie etwa Menschen mit Migrationshintergrund.
In den vergangenen vier Jahren konnte das Büro für Leichte Sprache dank der Projektförderung durch die Stiftung Aktion Mensch eine beeindruckende Bandbreite an Aufträgen umsetzen – sowohl intern für verschiedene Dienste und Bereiche der Diakonie Stetten als auch extern für Kommunen, Behörden, soziale Träger und Bildungseinrichtungen. Dazu zählten unter anderem Übersetzungen von Broschüren, Informationsflyern, Leitfäden und Webseiten. Unter den Auftraggebern finden sich zum Beispiel der Rems-Murr-Kreis, der Kreisjugendring Stuttgart, der Verein Remstal Tourismus, die Städte Fellbach, Waiblingen und Weinstadt, aber auch das Naturkundemuseum Stuttgart und die VfB-Stiftung „Brustring der Herzen“, für die das Büro den Stiftungsbericht 2024 übersetzt hat.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts war von Anfang an die enge Zusammenarbeit des dreiköpfigen Übersetzungs-Teams mit der Prüfgruppe, bestehend aus Menschen mit Behinderung, die in der Diakonie Stetten wohnen oder arbeiten. Die acht Mitglieder der Prüfgruppe prüften alle Texte auf Verständlichkeit und gaben wichtige Rückmeldungen. Ihre Perspektive als Expertinnen und Experten in eigener Sache war und ist unverzichtbar für die Qualität der Übersetzungen.
„Wir haben gemeinsam viel erreicht und voneinander gelernt“, sagt Frauke Jessen-Narr, die seitherige Leiterin des Büros. „Die Rückmeldungen unserer Prüfgruppe waren der Schlüssel, um unsere Texte wirklich barrierefrei zu gestalten. Ich freue mich sehr darauf, die Arbeit nun im Rahmen des Fachdienstes weiterzuführen und unsere Erfahrungen weiterhin einzubringen.“
Mit dem offiziellen Projektende fließen die aufgebauten Kompetenzen und Erfahrungen nun in den neu geschaffenen Fachdienst „Unterstützte Kommunikation und Leichte Sprache“ der Diakonie Stetten ein. Dieser wird sich vor allem um interne Übersetzungsaufträge innerhalb der Einrichtung kümmern – etwa bei Informationsmaterialien für Klienten, Mitarbeitende oder Angehörige. Die Diakonie Stetten bleibt damit eine wichtige Akteurin im Bereich barrierefreier Kommunikation – und setzt sich weiterhin für Verständlichkeit, Teilhabe und Inklusion ein.