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Akzeptanz und Netzwerk sind wichtig

Der Internationale Frauentag wird seit 1911 jährlich am 8. März begangen. Der Tag wurde im Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen, das Wahlrecht und die Emanzipation von Arbeiterinnen gegründet. Silke Groß-Kochendörfer leitet mit 60 Prozent die Fachschule für Sozialpädagogik an der Ludwig-Schlaich-Akademie (LSAK) der Diakonie Stetten. Die Mutter von zwei Kindern weiß es besonders zu schätzen, dass sie auch in Teilzeit eine Führungsaufgabe wahrnehmen kann.

„Ich habe die Fachschule für Sozialpädagogik an der LSAK mitaufgebaut und war viele Jahre die stellvertretende Schulleiterin. Als nach drei Jahren die Schulleitungsstelle frei wurde, habe ich entschieden, die Leitung in Teilzeit zu übernehmen. In Absprache mit dem Team, wurden die weiteren Leitungsanteile vergeben. Somit sind Kompetenzbereiche entstanden, die einzelne Teammitglieder ausfüllen“, erzählt die 49-Jährige, die bereits seit 1998 bei der Diakonie Stetten arbeitet. Nach ihrer Tätigkeit als Erzieherin und ihrem Studium zur Sozialpädagogin arbeitete sie knapp zehn Jahre im Beruflichen Ausbildungszentrum der Diakonie Stetten in Esslingen. „Der damalige Leiter hat mich immer sehr gefördert und mir mehr und mehr Verantwortungsbereiche gegeben“, so Silke Groß-Kochendörfer. Als sie vor zwölf Jahren ihr erstes Kind bekam, war ihr wichtig, nie ganz von der Arbeit weg zu sein: „Ich habe immer Kontakt gehalten und auch Seminare gegeben“. So übernahm sie auch eine Lehrtätigkeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, als sie für ein Jahr in Elternzeit war. „Mir war es wichtig, immer an der Arbeit dran zu bleiben“.

Silke Groß-Kochendörfers Alltag als Mutter und Schulleiterin hat sich eingespielt, obwohl es durchaus einer guten Organisation bedarf, die eigenen Termine und die der Familienmitglieder im Blick zu behalten. „Es ist immer ein Stück weit ein Spagat. Man hat einfach zwei Schwerpunkte im Leben“, weiß Silke Groß-Kochendörfer, die aus der Nähe von Nürtingen zur Arbeit pendelt. Ein gutes soziales Netzwerk ermöglicht ihr, den Spagat zwischen Beruf und Familie zu meistern. So haben ihr Mann und die Großeltern sie stets unterstützt und übernehmen Verantwortung bei der Kinderbetreuung. Auch wenn die Kinder mal krank seien, fände sich meistens eine Lösung. „Dieses Netzwerk an Unterstützern gibt mir ein gutes Gefühl“. Trotzdem sei es an manchen Tagen herausfordernd, die Kinder gar nicht zu sehen, weil z.B. ihre Anwesenheit an einem abendlichen Termin gefragt ist. Silke Groß-Kochendörfer gibt das an ihre 15 Mitarbeitenden weiter, was sie selbst von ihrem Vorgesetzten erfährt. „Ich erlebe viel Rückhalt und Wertschätzung im Umgang miteinander. Eigene Stärken und Kompetenzen werden gesehen und gefördert. Ich erlebe mein Team als sehr hilfreich und eigenverantwortlich. Letztendlich trage ich jedoch die Gesamtverantwortung für die Fachschule für Sozialpädagogik. Das muss man sich bewusst sein“. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie entwickelt u.a. die Fachschule stetig weiter, ist für die Personalführung und -entwicklung sowie die Netzwerkarbeit zuständig, unterrichtet die Auszubildenden und plant das Budget. Ihre Arbeitszeiten kann Silke Groß-Kochendörfer teilweise flexibel gestalten: „Normalerweise bin ich an drei festen Tagen an der Fachschule, da an diesen Tagen z.B. Leitungskonferenzen und der Unterricht stattfinden“.

Jens Weber, Geschäftsführer der LSAK, ist es wichtig, dass Führungskräfte die Möglichkeit haben, in Teilzeit zu arbeiten: „Die Diakonie Stetten ist ein familienfreundlicher Arbeitgeber. Das bedeutet, dass das auch für Führungskräfte gelten muss. Zudem zeichnet es eine Führungskraft aus, dass die Arbeit trotzdem funktioniert, auch wenn man nicht 100 Prozent vor Ort ist. Natürlich muss die Struktur drum herum stimmen, sonst kann es nicht funktionieren. Es braucht schon eine gewisse Akzeptanz und Unterstützung von den anderen Mitarbeitenden“. Wenn man ein familienfreundlicher Arbeitgeber sein wolle, so müssen man es im Arbeitsalltag auch leben.

Ihr Beruf und die damit verbundenen Herausforderungen gefallen Silke Groß-Kochendörfer. „Die abwechslungsreiche Tätigkeit, die Zusammenarbeit im Team und die gemeinsame Weiterentwicklung der Fachschule machen die Arbeit spannend“ und auch ihre persönlichen Erfahrungen als Mutter von zwei Kindern, kann sie hier bestens einbringen. „Ich erlebe es als sehr positiv, dass ich als Frau in Teilzeit mit Kindern Verantwortung übernehmen kann und die Diakonie Stetten als Arbeitgeberin dies unterstützt und fördert.“

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Silke Groß-Kochendörfer leitet mit 60 Prozent die Fachschule für Sozialpädagogik an der Ludwig-Schlaich-Akademie (LSAK) der Diakonie Stetten.
Silke Groß-Kochendörfer leitet mit 60 Prozent die Fachschule für Sozialpädagogik an der Ludwig-Schlaich-Akademie (LSAK) der Diakonie Stetten.